Eine Antwort auf „„Ist der Herd auch wirklich abgedreht??“ kann noch bis 26.02.2020 unter folgendem Link nachgehört werden:“

  1. Ich finde den Beitrag recht gelungen – schade, dass er nicht länger online nachzuhören ist.

    Ich habe mir beim Hören ein paar Notizen gemacht:
    Der Zwang ist wie ein schlechtes Gewissen. Er strebt ständig nach Sicherheit. Die Gedanken drehen sich dabei um Befürchtungen. Man sieht, dass es abgedreht ist, aber man ist sich doch nicht sicher. Wenn ich ihm nicht nachgebe führt das zu Nervosität, Unruhe, Angst, Schuld – wenn ich dann die Gefühle noch irgendwie ausgehalten habe, kommen körperliche Symptome. Mit dem nachgeben wird man das Gefühl nur kurzfristig los.
    Unter einer Stunde am Tag Zwangsgedanken und -handlungen zusammengezählt ist gesund/normal. Jeder Mensch hat so seine Zwänge. Ritualisieren kann auch helfen, den Tag besser zu bewältigen. Wenn Ritualisieren extrem viel Zeit in Anspruch nimmt, ist es eine Krankheit.
    Etwas unbedingt tun zu müssen aus Furcht vor einem strengen Gewissen, das noch nicht verhandeln kann und sagen kann: „das ist nicht so schlimm.“
    Es war so, dass den Angehörigen, das schon aufgefallen war und es eigentlich schon vor der Betroffenen wussten. Erleichterung brachte das Wissen, dass es Möglichkeiten gibt etwas dagegen zu tun. Der Versuch unangenehme Gefühle „wegzuwaschen“ bzw. etwas Unangenehmes, was wir nicht beeinflussen können „unter Kontrolle“ zu bringen (also mit etwas was ich vermeintlich leichter kontrollieren kann). Der Zwangsgedanke ist kein Wunschgedanke und den auch noch versuchen zu bekämpfen führt zur Erkrankung.

    Etwas zum Anhören, in dem sich zwei Mediziner über Verhaltenstherapie und Psychoanalyse bei Zwangsstörung unterhalten, gibt es auch hier:
    http://psychcast.de/pc054-zwang-angst-analitaet/

Schreibe einen Kommentar

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.