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6. Februar 2019 um 11:02 Uhr #279SorgeTeilnehmer
Ich spiele schon seit ein paar Tagen mit dem Gedanken, auch hier zu den Zwangsgedanken einmal was zu schreiben. Da ist mir immer wieder mal was eingefallen, was ich vor längerem in dem Buch „Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken“ von John Green gelesen habe: „Nachdem du ein paar Sitzungen kognitive Verhaltenstherapie hinter dir hast, sagst du zu dir: Ich bin nicht meine Gedanken, obwohl dir insgeheim nicht ganz klar ist, was dann noch von dir übrig wäre.“ hhmm – somit googlete ich Cogito, ergo sum und kam auf einen interessanten Presse-Artikel indem erklärt wird, dass es kaum erträglich ist nur zu denken und nichts zu tun oder im Kontakt mit der Außenwelt zu sein. Also sozusagen schon im „Normalfall“ – wie quälend ist es dann noch dazu, wenn es um unangenehme Gedanken ums schuldig oder nicht gut genug zu sein geht.
In dem ACT-Buch „Raus aus der Glücksfalle“ wird man fortwährend erinnert, dass Gedanken eigentlich nur Worte und Bilder aufgrund meiner Geschichte sind. (Da steht im übrigen auch „Emotionen entstehen durch physische Veränderungen im Körper.“ Verstehe ich das richtig: Gefühle sind somit körperliche Empfindungen, geprägt durch das was wir erlebt haben?)
Danke fürs Lesen, so hab ich nicht nur gedacht sondern auch was getan und vielleicht sogar im Kontakt mit der Außenwelt..- Dieses Thema wurde geändert vor 5 Jahren, 10 Monaten von Sorge.
6. Februar 2019 um 16:50 Uhr #281Margit PreinfalkTeilnehmerHallo Sorge!
Ich denke, also bin ich!
Ich glaube, dass jeder immerzu denkt. Sogar im Schlaf, das sind die Träume, die uns den Tag spiegeln. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man sogar denkt, wenn man es nicht bemerkt. Zum Beispiel, wenn einem ein Name, Wort…nicht einfällt und Stunden später ist es plötzlich da. Das Gehirn denkt weiter. Die Gedanken beeinflussen die Gefühle. Erfahrungen aus unserer Vergangenheit erzeugen Gefühle darauf kommt die körperliche Reaktion. Z.B.: Ich weiß, dass Feuer gefährlich ist, bekomme Angst und laufe weg!
Ich möchte dich etwas Persönliches fragen: Bist du männlich oder weiblich?
Ich wünsche dir viele positive Gedanken und gute Gefühle.
Ganz liebe Grüße Margit8. Februar 2019 um 19:58 Uhr #282SorgeTeilnehmerWir denken immer. Da kann man sich dann die Frage ersparen, ob man zuviel denkt oder auch ob es darauf ankommt, wie man denkt. Und wenn mir mein Denken recht mühevoll erscheint oder ich mich unwohl fühle – d.h. eine unangenehme körperliche Empfindung spüre, da habe ich in letzter Zeit gemerkt, dass es mir hilft – mal nichts dagegen zu tun sondern es anerkennen und gut werden lassen. Und da kann mir schon mal eine Ablenkung gut tun, damit es in Ruhe gut werden kann – ohne Zwang.
Zum Feuer möcht ich noch was schreiben: Wenn ich in mir abgespeichert habe: Feuer – gefährlich – Angst – schnell weg. Dann werde ich dem Feuer nie so nahe kommen, damit ich spüre, welch wohlige Wärme von ihm ausgehen kann. Ich muss einfach nur langsam herangehen und auf mich ein wenig achten, damit ich spüre, wenn es zu heiß und damit wirklich gefährlich wird.Zum immer Denken und von mir aus auch immer Fühlen noch. Ich hatte Phasen im Leben da dachte ich, mir fällt mein eigenes Denken und Fühlen nur wirklich auf, wenn es unangenehm ist – also entweder normal (unbemerkt) oder unangenehm. Ich bin froh, dass ich immer öfter auch merke: wow ein wunderbarer Gedanke – ich fühle mich gerade richtig wohl – einfach genießen ohne Wollen.
17. Februar 2019 um 22:52 Uhr #340TheresaModeratorMir gefällt der Leitspruch „Ich denke, also bin ich“ in Anbetracht auf die Zwangserkrankung ehrlich gesagt gar nicht, da es viele Betroffene nur noch mehr verschrecken und deprimieren kann. Bei gesunden Personen hat „Sorge“ schon recht, aber belastet Euch damit nicht während Eurer Zwangserkrankung! Ich möchte an dieser Stelle nochmals ganz klar betonen, dass die Zwangsgedanken nicht Eure eigenen Gedanken sind!
Das Beispiel mit dem Feuer gefällt mir recht gut, aber auch das ist leichter gesagt, als getan. In der kognitiven Verhaltenstherapie lernt Ihr diese Herangehensweisen Schritt für Schritt wieder, keine Angst, Euer(e) TherapeutIn unterstützt Euch dabei und Ihr bestimmt das Tempo.
Dass Du, „Sorge“, wieder genießen kannst, freut mich, ist auch ein Therapieerfolg, zu dem ich Dir gratulieren möchte.20. Februar 2019 um 10:24 Uhr #350SorgeTeilnehmerÜber solche psycho-philosophischen Aussagen lässt sich diskutieren, das ist ja vielleicht sogar das Wesen von denen. Da können wir uns vielleicht eher darauf einigen es ist besser zu sagen, ich habe Gedanken (und bin nicht meine Gedanken) und mein Sein macht mehr aus, als das was ich denke. Aber, wenn ich Zwangsgedanken habe, dann sind das nicht meine, das verstehe ich nicht.
Ich habe auch die Erfahrung gemacht und mache sie immer wieder noch, dass man nicht so absolut sagen kann, ich oder auch andere sind zwangskrank oder gesund. Das wird einem Leben mit mal mehr, mal weniger störenden Zwängen nicht gerecht.
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