Sorge

Verfasste Forenbeiträge

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  • #350
    Sorge
    Teilnehmer

    Über solche psycho-philosophischen Aussagen lässt sich diskutieren, das ist ja vielleicht sogar das Wesen von denen. Da können wir uns vielleicht eher darauf einigen es ist besser zu sagen, ich habe Gedanken (und bin nicht meine Gedanken) und mein Sein macht mehr aus, als das was ich denke. Aber, wenn ich Zwangsgedanken habe, dann sind das nicht meine, das verstehe ich nicht.

    Ich habe auch die Erfahrung gemacht und mache sie immer wieder noch, dass man nicht so absolut sagen kann, ich oder auch andere sind zwangskrank oder gesund. Das wird einem Leben mit mal mehr, mal weniger störenden Zwängen nicht gerecht.

    #347
    Sorge
    Teilnehmer

    Mir ist in den letzten Tagen dein Beitrag immer wieder mal eingefallen. Ich möchte dir vorschlagen deine Vorstellung um Folgendes -in etwa- zu ergänzen:
    Du könntest dir ja auf deiner anderen Schulter auch jemanden vorstellen. Jemanden der anders ist: gelassen, ruhig, gutmütig … das muss nicht heißen, dass dieser in jedem Fall besser ist als dein Kobold – er übertreibt es schon auch mal und ist vielleicht zu passiv oder auch zu risikofreudig. Auch er oder sie kann dich schon mal ziemlich nerven und dann verstehst du dich wiedermal mit dem Kobold besser. Der weiß aber dann auch, dass es da noch jemanden gibt, mit dem du auch ganz gut kannst, und hält sich ein wenig zurück.
    Du bist zwischen den beiden, wägst ab und gehst selbstbestimmt deinen Weg.

    #282
    Sorge
    Teilnehmer

    Wir denken immer. Da kann man sich dann die Frage ersparen, ob man zuviel denkt oder auch ob es darauf ankommt, wie man denkt. Und wenn mir mein Denken recht mühevoll erscheint oder ich mich unwohl fühle – d.h. eine unangenehme körperliche Empfindung spüre, da habe ich in letzter Zeit gemerkt, dass es mir hilft – mal nichts dagegen zu tun sondern es anerkennen und gut werden lassen. Und da kann mir schon mal eine Ablenkung gut tun, damit es in Ruhe gut werden kann – ohne Zwang.
    Zum Feuer möcht ich noch was schreiben: Wenn ich in mir abgespeichert habe: Feuer – gefährlich – Angst – schnell weg. Dann werde ich dem Feuer nie so nahe kommen, damit ich spüre, welch wohlige Wärme von ihm ausgehen kann. Ich muss einfach nur langsam herangehen und auf mich ein wenig achten, damit ich spüre, wenn es zu heiß und damit wirklich gefährlich wird.

    Zum immer Denken und von mir aus auch immer Fühlen noch. Ich hatte Phasen im Leben da dachte ich, mir fällt mein eigenes Denken und Fühlen nur wirklich auf, wenn es unangenehm ist – also entweder normal (unbemerkt) oder unangenehm. Ich bin froh, dass ich immer öfter auch merke: wow ein wunderbarer Gedanke – ich fühle mich gerade richtig wohl – einfach genießen ohne Wollen.

    #278
    Sorge
    Teilnehmer

    Hallo Margit!
    Du scheinst dich ja auch schon viel mit deinem Innenleben und deinem Zwang auseinandergesetzt zu haben und viel erreicht zu haben, freier Leben zu können. Das finde ich schön und es freut mich, dass du (anscheinend im Gegensatz zu deinem Zwang) gerne diskutierst.
    Körperliche „Panikreaktionen“, nenne ich sie mal, kenne ich von mir eher nicht – bei mir ist es (und war es früher noch viel mehr) eher ein andauerndes Gefühl von angespannt-sein und ständiges Grübeln und Zweifeln. Zwangsinhalte dürften wir ähnliche haben, da ich das Kontrollieren und Waschen auch gut kenne. Da geht es viel darum die übertriebene Sorge (und damit Angst) zu haben, dass andere oder ich schwerstens geschädigt werden könnten.
    Das mit dem „inneren Dialog“ mit meinem Zwang, oder eben gegen ihn – das ist nicht so meins, hab ich eh schon versucht zu erklären. Mich bringt das aber schon auch zum Nachdenken, nämlich darüber: Wie gehe ich mit anderen um, die mich zu was zwingen (wollen)? Vor allem diejenigen, die mich stark geprägt haben. Wenn du schreibst, mit dem Zwang diskutiere ich nicht, weil ich da verliere. Ich würde sagen, mit diesen Menschen diskutiere ich auch kaum, aber deswegen, weil sie es (noch) nicht können.
    Herzliche Grüße!

    #274
    Sorge
    Teilnehmer

    Hallo Margit!
    Danke für deine Reaktion. Ich hoffe du hattest heute auch viele schöne, wertvolle Momente. Bei mir ist es tatsächlich so, dass das an einem Tag mehrmals wechseln kann. Da kann es sein, dass die Sonne, Sport zum Stressabbauen oder eine Begegnung mit einem wohlwollenden Menschen mich gleich zufriedener und zuversichtlich stimmt. Dein mitfühlender Text hat mir auch recht gut getan.
    Was mir bei dem, was du geschrieben hast auffällt und ähnlich kenne ich das von Ulrike und Theresa. Da gibt es euch selbst und dann eben euren Zwang. Und den bekämpft, beschimpft, verurteilt, ignoriert ihr. Ich verstehe schon, wie ihr das meint und wenn er einen allzusehr stört, dann kann man sich schon auch mal so helfen und mit ihm so verfahren. Aber, wenn ich ganz ehrlich bin, dann gilt es ja trotzdem anzuerkennen, dass das (mein Zwang) auch ich bin. Das was ich meinem Zwang da antue, damit ich ihn versuche los zu bekommen, das tue ich ja mir selbst an. Wenn man das jetzt noch mal aufteilen will, kann man sagen er versucht über mich zu bestimmen und ich mache jetzt dasselbe und versuche ihn mit ähnlichen Mitteln zu verjagen.
    Wäre es nicht auch eine Möglichkeit zu versuchen “miteinander“ gut auszukommen. Wenn er’s übertreibt mit seiner Aufdringlichkeit schaue ich, dass andere Anteile in mir wieder mehr das Sagen bekommen. Aber in gewissem Ausmaß helfen einem die nicht störenden Zwänge zu Verlässlichkeit, Ordnung, Gesundheit, Verfolgen langfristiger Ziele. (Ich bin froh mich zum Nicht-Rauchen zu zwingen oder dazu pünktlich zur Arbeit zu erscheinen und ein verlässlicher Partner zu sein).
    Wenn der innere Kampf immer wieder aufflammt – es wäre vielleicht mal einen Versuch wert, in Ruhe einen Kompromiss zwischen Zwang und Lässigkeit zu finden, damit man Frieden findet – wenn du das überhaupt willst (mir ist das schon auch mal zu fad).

    • Diese Antwort wurde geändert vor 5 Jahren, 2 Monaten von Sorge.
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